Prognos-Studie Klimaanpassung in der Bauwirtschaft
Veröffentlichung Prognos Studie
Im Auftrag des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) und Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) wurde am Mittwoch, den 25.06.2025 in Berlin eine von Prognos durchgeführte Studie zum Thema Klimaangepasstes Bauen präsentiert.
Ziel der Studie war es, die Auswirkungen des Klimawandels für Neubau und Bestandsgebäude aufzuzeigen und Maßnahmen vorzuschlagen, um auf unvermeidbare Folgen des Klimawandels besser vorbereitet zu sein.
Vor der Studienpräsentation hat Karsten Schwanke, Diplom-Meteorologe und ARD-Wettermoderator, über die klimabedingten Herausforderungen für die Stadtplanung berichtet. Er hat die Klimaentwicklung der vergangen Jahrzehnte aufgezeigt und mit der kommenden Erderwärmung und den damit exponentiell-wachsenden Risikofaktoren verglichen. Extremereignisse wie das Hochwasser im Ahrtal werden kein einmaliges Jahrhundertereignis mehr sein, sondern bei erwähntem Wachstum, das nächste Mal in ca. 40 Jahren und dann vielleicht wieder nach 20 Jahren Realität werden, denn die neuen durchschnittlichen Höchsttemperaturen folgen einem exponentiellen Verlauf.
Die Leiterin des Instituts für Bauforschung in Hannover, Frau Heike Böhmer, hat basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen Einblicke in die Schadensentwicklung und daraus resultierende Anforderungen an den Bau gegeben. So könnten einige Anforderungen, wie ein Verzicht auf mehrgeschossiger Keller in Moorgebieten oder bodentiefe Fenster in von Hochwasser gefährdeten Regionen, auch gleichzeitig Antworten auf die aktuell hoch frequentierten Versicherungsfälle sein.
Die Ergebnisse der Studie wurden anschließend von Lukas Sander, Prognos AG und Projektleiter der Studie, vorgestellt. Stürme, Überschwemmungen und Hitzewellen nehmen zu und erhöhen den Anpassungsdruck auf Gebäude und Infrastruktur. Bis 2050 könnten sich klimabedingte Schäden auf bis zu 900 Milliarden Euro summieren.
Gezielte Maßnahmen sind erforderlich, aber bieten zugleich eine große Chance für die Baubranche mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, innovativen Bauweisen und klimaresilienter Infrastruktur einen guten Beitrag zu leisten, in unseren Breiten lebenswert zu wohnen und Menschenleben zu schützen. Rund 5 Mrd werden heute investiert für eine klimaresilientere Auslegung der Gebäude. Dieser Betrag muss mindestens vervierfacht werden, wenn man den Anforderungen präventiv begegnen möchte. Dazu ist es erforderlich, dass der Fachhandel Beratungskompetenz schult und Sortimente bereithält.