Veröffentlichung InWIS Studie
Gemeinsam mit 6 Verbänden aus der Aktion Impulse für den Wohnungsbau, u.a. den Immobilienverbänden GdW und BFW, der Bundesarchitektenkammer, dem Baugewerbe ZDB und dem Mauerwerksbau DGfM sowie dem Bausteine Erden Verband BBS, hat der BDB sich beteiligt an der Studienerstellung zum Thema Flächeninanspruchnahme. Die Studie „Wohnungsbau braucht (mehr) Fläche – Flächeninanspruchnahme und Innenentwicklung auf dem Prüfstand“ wurde vom inwis Institut in Bochum, Prof. Bölting, erstellt. Ziel ist es, die bisherige Flächeninanspruchnahme-Zielsetzung der Bundesregierungen zu hinterfragen. Aktuell gilt das „30 ha Ziel“, das ab 2050 auf „0 ha Ziel“ sinken soll. Das hieße, kein Bauen mehr, ohne dass bislang anderweitig genutzte Flächen in Anspruch genommen werden. Nach unserer Einschätzung gilt es die berechtigten Interessen der Umwelt abzuwägen mit den sozialen Interessen eines zu geringen Wohnungsbaus. Die ursprünglichen Annahmen der Politik zum „30 ha Ziel“ bzw. „0 ha Ziel“, insbesondere was die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland angehen, haben sich jedoch deutlich geändert. Es leben nicht weniger als 70 Mio Menschen in Deutschland, sondern ca. 83 Mio Menschen. Großstädte wie Berlin wachsen p.a. um ca. 50 Tsd Einwohner.
Ziel der Studienbeauftragung war es, mit den unterschiedlichen Partnern der Prozesskette Bau abzugleichen, inwieweit die „alten“ Rezepte für die heutige Entwicklung in Deutschland taugen und mit Fakten zu argumentieren. Als Ergebnis kommen die Wissenschaftler zu der Einschätzung, dass die Rezepte der Aufstockung und Innenverdichtung nicht geeignet sind, um kurzfristig dem Wohnungsmangel zu begegnen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass der BDB mit anderen Verbänden 2016 und 2018 die „Aufstockungsstudien“ auf Wohnbauten und Gewerbebauten, die Prof. Tichelmann von der TU Darmstadt und Herr Günther vom Pestel-Institut erstellt haben, selbst beauftragt hat. Leider ist in der politischen Wahrnehmung nur die Quantität gesehen worden, nämlich dass ein Potenzial von 1,5 Mio Wohnungen gegeben ist, aber die Risiken und Probleme wurden nicht gesehen, obwohl die Studien darauf hinweisen. Prof. Bölting hält max. 10% dieser Quantität für realisierbar, aber wegen der oft komplexen Eigentumsverhältnisse usw. nicht für kurzfristig realisierbar. Damit kommt die Studie von InWIS zu der Feststellung, dass die Kommunen wieder verstärkt in eine aktive Bodenpolitik einsteigen müssen und es auch wieder möglich sein muss, am Rande der Ortschaften neue Baugebiete auszuweisen. Altkanzler Olaf Scholz sprach von 20 neuen Vorstädten, die in Deutschland benötigt würden.
Wegen der Komplexität der Thematik wurde als Format ein Pressehintergrundgespräch gewählt, das am 18.6.2025 vormittags in Berlin stattgefunden hat. Die Studie wurde kaufmännisch vom BDB koordiniert und begleitet. Die Studie wurde inhaltlich vom BBS koordiniert. Unsere Studien - BDB